Pilgern am Sebaldusweg
Der Sebaldusweg – ein Weg zur Entschleunigung und inneren Einkehr
4 Tage unterwegs mit dem Ziel, Erkenntnis zu finden und Werte zu schätzen. Der abwechslungsreiche Weg führt immer wieder über die Anhöhen der Ennstaler Voralpen. Der erhabene Schieferstein ist schon bei der Anfahrt ins Ennstal in seiner felsigen Markantheit kaum zu übersehen. Vom aussichtsreichen Glasenberg reicht der Blick ins naheliegende Sengsengebirge mit dem Hohen Nock. Auch das Gesäuse der Steiermark und der Ötscher in Niederösterreich erstrahlen noch immer weiß bedeckt mit Schnee. Mit unserer druckfrischen Wanderkarte 404 Sebaldusweg mit detaillierter Routendarstellung sind wir für die Wanderung bestens gerüstet.
Stattliche Gehöfte säumen die lieblich geschwungenen Wege. Begrüßt wird man vielerorts mit einem freundlichen „Griaß eich! Wo kemmt's denn ihr her? Geht's leicht den Sebaldusweg?“ Die Waldwege bieten noch Lacken, wie man sie von früher kennt und darin breitet sich bereits der Froschlaich aus. In der Stille des Weges kreuzt auch mal ein Reh den Weg.
Etappe 2: Von Laussa nach Maria Neustift
Wir haben uns entschlossen quer einzusteigen und starten im idyllischen Laussa, durch das sanft ein Bach plätschert. Einst befanden sich hier entlang des Laussabachs die Sensenschmiede, die man beständig hämmern hörte. Noch heute in Betrieb ist das ehemalige Sensenwerk Sonnleithner, das heute Metallprodukte für den Außenbereich im öffentlichen Raum und für Unternehmen herstellt.
Der über der kleinen Ortschaft Laussa liegende Sonnberg macht erfreulicherweise seinem Namen alle Ehre. Von hier erreichen wir den winddurchfluteten Plattenberg, auf dem die Windräder surren und kommen nach weiteren abwechslungsreichen Wegkilometern zum abschließenden Höhepunkt des Tages, dem Glasenberg. Mit der neuen Wanderkarte Sebaldusweg Nr. 404 können wir auch rasch die umliegenden Gipfel benennen: Dank des beschrifteten Fotopanoramas Glasenberg, das die Rückseite der Karte schmückt.
Etappe 2: Von Maria Neustift nach Gaflenz
Die liebliche Ortschaft Maria Neustift mit ihrer Wallfahrtskirche liegt für das Ennstal relativ hochgelegen auf 613 m Seehöhe. Die Sonne lehnt sich an den grasbewachsenen Hängen an und lädt zum Verweilen ein. Ein besonderer Höhepunkt am Weg ist die Lindaumauer mit der darunterliegenden Höhle – ein kleiner Abstecher von der Route, der mit Sonnenschein und Rück- und Ausblick auf die Tour belohnt wird.
Den Höhepunkt des Pilgerwegs behalten wir uns für ein anderes Mal vor: die Bergkirche St. Sebald am Heiligenstein. Sie liegt auf Etappe 4. Aufgeladen mit positiven Erinnerungen sowie einer Stärkung und Neuorientierung unserer Wertewelt treten wir in Gaflenz wieder den Heimweg mit einem der Wandertaxis an. Wir verlassen das Ennstal in Dankbarkeit für die Tour. Denn: „Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ (Sir Francis Bacon)
Autorin: Sandra Ebner